Als gebürtige Berlinerin habe ich früh verstanden, dass die Welt wesentlicher komplexer ist, als es die Mauer suggerierte, die mitten durch meine Stadt verlief. Äußerlich waren die Stadt und die Welt in zwei Seiten geteilt – Ost-West, schwarz-weiß, gut-böse. Doch im Alltag habe ich die Stadt als vielfältig, widersprüchlich, rau, fröhlich, ernst, lächerlich und engagiert erlebt. Im Inneren regierten die Zwischentöne, weniger die simple Einteilung in die Einen und die Anderen.
Ich bin als politischer Mensch aufgewachsen, geprägt von gesellschaftlichen Debatten und Nachrichten über den sauren Regen, NATO-Doppelbschluss, Hausbesetzer*innen und Straßenproteste. Das Studium der Politikwissenschaft war die konsequente Folge. Ich wollte verstehen, wie alles zusammenhängt, wie das Zusammenleben und -wirken von Widersprüchen und Gegensätzen funktioniert und bereichern kann.
Auch wenn die Politik manchmal dröge und schwerfällig scheint, manches lange dauert und ewig herumgeredet wird, ist Politik im Kern lebendig. Denn es geht immer darum einen gemeinsamen Raum zu gestalten. Politik wirkt bis hinein in die Aushandlungsprozesse des alltäglichen Lebens.
Politik ist beschwerlich, weil in ihr eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen, Interessen, Weltbilder, Zukunftsvisionen und Ideen nach Einfluss streben. Dazu kommt, dass Politik immer weniger durchschaubar und verständlich wird, je weiter sie sich von der Alltagsebene entfernt.
Sprache ist nicht nur das Medium der politischen Aushandlungsprozesse sonder auch ein wichtiges Mittel der eigenen Verortung und Vermittlung von Zugehörigkeit. Andere verstehen zu können, ist essenziell für unsere Existenz. Deswegen ist ein sensibler und bewusster Umgang mit Sprache unumgänglich, da Ausdrucksweisen, Zugänge und Perspektiven so vielfältig sind, wie die Menschen selbst.
Es ist mir ein Anliegen zu zeigen, dass Politik notwendig aber eben auch beeinflussbar ist. Voraussetzung dafür ist, dass ihre Zusammenhänge verstanden werden. Diese Zusammenhänge übersetze und veranschauliche ich – auf vielfältige Weise und mithilfe der unterschiedlichsten Medien. Ich beobachte, wie Politik funktioniert und habe gelernt, wie man sie analysiert, wie man sie verstehen kann und wie man sie anderen verständlich macht. Verstehen und Verständnis stehen für mich im Vordergund. Ich möchte, Prozesse und Strukturen erklären, offenen Fragen nachspüren und zeigen, dass Teilhabe lohnt.
Dabei kann ich auf eine Vielzahl von Ressourcen zurückgreifen.